Vitamine ab 60: Gesund älter werden
Ab dem 60. Lebensjahr verändert sich der Körper – und damit auch der Nährstoffbedarf. Die Aufnahme bestimmter Vitamine wird schwieriger, der Bedarf an anderen steigt. Gleichzeitig nehmen viele Senioren Medikamente ein, die mit der Nährstoffaufnahme interagieren können. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie, welche Vitamine ab 60 besonders wichtig sind und wie Sie Ihre Gesundheit optimal unterstützen können.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ändert sich der Vitaminbedarf ab 60?
- Die wichtigsten Vitamine für Senioren
- Kritische Mineralstoffe ab 60
- Vitamin B12: Das unterschätzte Problem
- Vitamin D und Knochengesundheit
- Herzgesundheit und Gefäße
- Gehirn und kognitive Funktion
- Wechselwirkungen mit Medikamenten
- Praktische Tipps für die Nährstoffversorgung
- FAQ
- Fazit
Warum ändert sich der Vitaminbedarf ab 60?
Mit zunehmendem Alter durchläuft der Körper verschiedene Veränderungen, die den Nährstoffbedarf beeinflussen:
Veränderte Verdauung und Aufnahme
Reduzierte Magensäure: Ab 60 produziert der Magen oft weniger Säure. Das beeinträchtigt die Aufnahme von Vitamin B12, Eisen, Calcium und anderen Nährstoffen.
Veränderte Darmflora: Die Zusammensetzung der Darmbakterien verändert sich, was die Nährstoffaufnahme beeinflusst.
Weniger intrinsischer Faktor: Dieser Eiweißstoff ist für die B12-Aufnahme notwendig und wird im Alter oft in geringeren Mengen produziert.
Veränderter Stoffwechsel
Langsamerer Stoffwechsel: Der Energieumsatz sinkt, aber der Nährstoffbedarf bleibt oft gleich oder steigt sogar.
Veränderter Hormonhaushalt: Besonders bei Frauen nach der Menopause, aber auch bei Männern sinkt die Hormonproduktion.
Reduzierte Nierenfunktion: Die Nieren arbeiten oft weniger effizient, was die Vitamin-D-Aktivierung beeinträchtigt.
Veränderte Lebensweise
Weniger Sonnenexposition: Viele Senioren verbringen mehr Zeit drinnen, was zu Vitamin-D-Mangel führt.
Reduzierte Nahrungsaufnahme: Appetit und Geschmackssinn lassen nach, was zu geringerer Nahrungsaufnahme führt.
Weniger Bewegung: Reduzierte körperliche Aktivität beeinflusst Knochendichte und Muskelmasse.
Medikamenteneinnahme
Viele gängige Medikamente beeinflussen die Nährstoffaufnahme:
- Protonenpumpenhemmer (Magenschutz): Reduzieren B12- und Magnesium-Aufnahme
- Metformin (Diabetes): Senkt Vitamin B12
- Statine (Cholesterin): Reduzieren Coenzym Q10
- Diuretika (Entwässerung): Erhöhen Verlust von Magnesium und Kalium
Die wichtigsten Vitamine für Senioren
Vitamin B12: Absolut kritisch ab 60
Vitamin B12 wird ab 60 zum kritischsten Vitamin, da die Aufnahme erheblich erschwert ist.
Warum B12 so wichtig ist:
- Nervenschutz und kognitive Funktion
- Blutbildung (Anämie-Prävention)
- Energiestoffwechsel
- Senkt Homocystein (Herzschutz)
- Wichtig für Stimmung und Psyche
Das Problem: Bis zu 20% der über 60-Jährigen haben einen B12-Mangel, oft unerkannt.
Symptome eines B12-Mangels:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Vergesslichkeit, Konzentrationsschwäche
- Kribbeln in Händen und Füßen (Neuropathie)
- Gang- und Gleichgewichtsstörungen
- Depressive Verstimmung
- Blässe
Besonderheiten im Alter:
- Die natürliche Aufnahme über den Magen funktioniert oft nicht mehr
- Auch bei fleischhaltiger Ernährung kann Mangel auftreten
- Bluttests können falsch-normale Werte zeigen
Empfohlene Supplementierung:
- Dosierung: 500-1.000 µg täglich
- Form: Sublingual (unter der Zunge) oder als Injektion
- Wichtig: Methylcobalamin bevorzugen (besser verwertbar)
Risikogruppen:
- Alle über 60 (generell empfohlen)
- Besonders: Einnahme von Protonenpumpenhemmern oder Metformin
- Vegetarier und Veganer
- Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen
Vitamin D: Für Knochen, Muskeln und mehr
Vitamin D ist im Alter besonders wichtig und oft mangelhaft.
Funktionen für Senioren:
- Knochengesundheit (Osteoporose-Prävention)
- Muskelkraft (reduziert Sturzrisiko!)
- Immunfunktion
- Herzgesundheit
- Stimmung und kognitive Funktion
Das Problem: Über 80% der Senioren haben einen Vitamin-D-Mangel, weil:
- Die Haut produziert 50-70% weniger Vitamin D als in jungen Jahren
- Viele Senioren gehen seltener nach draußen
- Die Nierenfunktion zur Vitamin-D-Aktivierung ist oft reduziert
Folgen eines Mangels:
- Erhöhtes Sturzrisiko
- Muskelschwäche
- Osteoporose und Knochenbrüche
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Depressive Verstimmungen
Empfohlene Supplementierung:
- Dosierung: 2.000-4.000 IE (50-100 µg) täglich
- Optimal: In Kombination mit Vitamin K2
- Kontrolle: Blutwert sollte bei 40-60 ng/ml liegen
B-Vitamine: Für Energie und Nerven
Alle B-Vitamine sind im Alter wichtig, besonders:
Vitamin B6 (Pyridoxin)
- Nervenfunktion
- Immunsystem
- Senkt Homocystein
- Dosierung: 5-10 mg täglich
Folsäure (B9)
- Zellerneuerung
- Herzschutz (senkt Homocystein)
- Kognitive Funktion
- Dosierung: 400-800 µg täglich
Vitamin B1 (Thiamin)
- Energiestoffwechsel
- Nervenfunktion
- Herzfunktion
- Dosierung: 5-10 mg täglich
Empfehlung: Ein hochwertiger B-Komplex deckt alle B-Vitamine ab.
Vitamin C: Immunschutz und Kollagen
Vitamin C bleibt auch im Alter wichtig:
Funktionen:
- Stärkt das Immunsystem
- Kollagenbildung (Haut, Gefäße, Knochen)
- Antioxidativer Schutz
- Verbessert Eisenaufnahme
- Wundheilung
Empfohlene Dosierung: 500-1.000 mg täglich
Vitamin E: Zellschutz
Vitamin E schützt die Zellen vor oxidativem Stress:
Funktionen:
- Antioxidativer Schutz
- Herzgesundheit
- Unterstützt das Immunsystem
- Hautgesundheit
Empfohlene Dosierung: 15-30 mg täglich (natürliches Vitamin E bevorzugen)
Vitamin K2: Der unterschätzte Helfer
Vitamin K2 wird oft vergessen, ist aber besonders wichtig:
Funktionen:
- Leitet Calcium in die Knochen (nicht in die Gefäße!)
- Verhindert Gefäßverkalkung
- Wichtig in Kombination mit Vitamin D
- Osteoporose-Prävention
Empfohlene Dosierung: 100-200 µg täglich (als MK-7)
Vitamin A: Für Augen und Immunsystem
Im Alter oft vernachlässigt:
Funktionen:
- Sehkraft (besonders Nachtsicht)
- Gesunde Schleimhäute
- Immunfunktion
- Hautgesundheit
Vorsicht: Nicht überdosieren (maximal 3.000 µg täglich)
Kritische Mineralstoffe ab 60
Calcium: Für starke Knochen
Calcium ist entscheidend für die Knochengesundheit:
Bedarf: 1.000-1.200 mg täglich
Wichtig:
- Immer zusammen mit Vitamin D und K2 einnehmen
- Über den Tag verteilt einnehmen (max. 500 mg auf einmal)
- Calciumcitrat ist besser verträglich als Carbonat
Natürliche Quellen: Milchprodukte, grünes Gemüse, calciumreiches Mineralwasser
Magnesium: Multitalent im Alter
Magnesium wird oft unterschätzt:
Funktionen:
- Muskelfunktion (beugt Krämpfen vor)
- Herzrhythmus
- Knochendichte
- Schlafqualität
- Energieproduktion
Dosierung: 300-400 mg täglich (als Citrat oder Glycinat)
Besonders wichtig bei: Einnahme von Protonenpumpenhemmern oder Diuretika
Zink: Für Immunsystem und Sinne
Zink ist im Alter oft mangelhaft:
Funktionen:
- Immunfunktion (besonders wichtig für Senioren)
- Geschmacks- und Geruchssinn
- Wundheilung
- Kognitive Funktion
Dosierung: 15-25 mg täglich
Selen: Antioxidativer Schutz
Selen schützt die Zellen:
Funktionen:
- Antioxidativer Schutz
- Schilddrüsenfunktion
- Immunsystem
- Kognitive Funktion
Dosierung: 100-200 µg täglich (nicht mehr, da toxisch bei Überdosierung)
Eisen: Nur bei Mangel
Im Gegensatz zu jüngeren Jahren ist Eisenmangel bei Senioren seltener:
Wann supplementieren?
- Nur bei nachgewiesenem Mangel
- Nach Blutungen
- Bei sehr einseitiger Ernährung
Vorsicht: Zu viel Eisen kann schädlich sein (oxidativer Stress).
Vitamin B12: Das unterschätzte Problem
B12-Mangel ist so wichtig, dass er einen eigenen Abschnitt verdient.
Warum ist B12-Mangel so häufig ab 60?
1. Reduzierte Magensäure Ohne ausreichend Magensäure kann Vitamin B12 nicht aus der Nahrung gelöst werden.
2. Weniger intrinsischer Faktor Dieser Eiweißstoff bindet B12 und ermöglicht die Aufnahme im Dünndarm. Die Produktion nimmt im Alter ab.
3. Medikamente
- Protonenpumpenhemmer (Omeprazol, Pantoprazol) blockieren die B12-Aufnahme
- Metformin (Diabetes-Medikament) reduziert B12 um bis zu 30%
4. Veränderte Darmflora Bestimmte Darmbakterien können B12 verwerten, bevor es aufgenommen wird.
Das Problem mit der Diagnose
Standard-Bluttests zeigen oft normale B12-Werte, obwohl auf zellulärer Ebene ein Mangel besteht. Besser sind:
- Holo-Transcobalamin (aktives B12)
- Homocystein (erhöht bei B12-Mangel)
- Methylmalonsäure (erhöht bei B12-Mangel)
Folgen eines unbehandelten B12-Mangels
Neurologisch:
- Neuropathie (Kribbeln, Taubheit)
- Gang- und Gleichgewichtsstörungen
- Kognitive Beeinträchtigung, Demenz-Risiko
Hämatologisch:
- Megaloblastäre Anämie (große, unreife rote Blutkörperchen)
Kardiovaskulär:
- Erhöhtes Homocystein (Risikofaktor für Herzerkrankungen)
Empfohlene B12-Supplementierung ab 60
Für alle ab 60 (präventiv):
- 500-1.000 µg täglich als Methylcobalamin
- Sublingual (unter der Zunge) für bessere Aufnahme
Bei nachgewiesenem Mangel:
- Zunächst: 1.000 µg täglich oder wöchentliche Injektionen
- Erhaltungsdosis: 1.000 µg täglich oder 1.000 µg wöchentlich als Injektion
Bei schwerer Neuropathie:
- Hochdosiert: 1.000-5.000 µg täglich
- Oft sind Injektionen notwendig
Vitamin D und Knochengesundheit
Osteoporose betrifft jede dritte Frau und jeden fünften Mann über 50. Vitamin D spielt eine zentrale Rolle in der Prävention.
Vitamin D und Sturz-Prävention
Überraschender Effekt: Vitamin D verbessert die Muskelkraft und reduziert das Sturzrisiko um bis zu 20%.
Warum?
- Muskeln haben Vitamin-D-Rezeptoren
- Vitamin D verbessert die Muskelkraft
- Bessere Koordination und Gleichgewicht
Wichtig: Bei Senioren sind Stürze die häufigste Ursache für Knochenbrüche. Vitamin D reduziert dieses Risiko doppelt: durch stärkere Knochen UND weniger Stürze.
Die optimale Knochen-Formel
Vitamin D + Calcium + K2 + Magnesium
Diese Kombination ist optimal für die Knochengesundheit:
Vitamin D (2.000-4.000 IE)
- Verbessert Calcium-Aufnahme im Darm
Calcium (1.000-1.200 mg)
- Baustein der Knochen
Vitamin K2 (100-200 µg)
- Aktiviert Osteocalcin (leitet Calcium in die Knochen)
- Verhindert Calcium-Ablagerungen in den Gefäßen
Magnesium (300-400 mg)
- Notwendig für die Calcium-Verwertung
- Wichtig für die Knochenstruktur
Weitere Maßnahmen für starke Knochen
Bewegung: Besonders Krafttraining und Belastungsübungen
Protein: Ausreichend Protein (1-1,2 g pro kg Körpergewicht)
Vitamin C: Wichtig für Kollagenbildung
Gewichttragende Übungen: Spazieren, Tanzen, Treppensteigen
Herzgesundheit und Gefäße
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache im Alter.
Wichtige Nährstoffe für das Herz
Omega-3-Fettsäuren (2-3 g EPA/DHA täglich)
- Senken Triglyceride
- Reduzieren Entzündungen
- Verbessern Herzrhythmus
- Senken Blutdruck leicht
Coenzym Q10 (100-200 mg täglich)
- Energieproduktion in Herzmuskelzellen
- Antioxidativer Schutz
- Besonders wichtig bei Statin-Einnahme (Statine senken Q10)
Magnesium (300-400 mg täglich)
- Reguliert Herzrhythmus
- Senkt Blutdruck
- Entspannt Gefäße
Vitamin K2 (100-200 µg täglich)
- Verhindert Gefäßverkalkung
- Hält Arterien elastisch
B-Vitamine (B6, B12, Folsäure)
- Senken Homocystein
- Homocystein ist ein Risikofaktor für Herzerkrankungen
Gefäßgesundheit im Alter
Vitamin C (500-1.000 mg)
- Kollagenbildung für elastische Gefäße
- Antioxidativer Schutz
Vitamin E (15-30 mg)
- Schützt vor Oxidation von LDL-Cholesterin
L-Arginin (3-6 g)
- Verbessert die Gefäßfunktion
- Produziert Stickstoffmonoxid (erweitert Gefäße)
Gehirn und kognitive Funktion
Die Erhaltung der geistigen Fitness ist ein zentrales Anliegen im Alter.
Nährstoffe für das Gehirn
Omega-3-Fettsäuren (besonders DHA)
- DHA macht 40% der Gehirnfettsäuren aus
- Erhält kognitive Funktion
- Reduziert Demenz-Risiko
- Dosierung: 1-2 g DHA täglich
Vitamin B12 (500-1.000 µg)
- Nervenschutz
- Verhindert Gehirnatrophie
- B12-Mangel erhöht Demenz-Risiko signifikant
B-Komplex
- B6, B12 und Folsäure senken Homocystein
- Hohe Homocystein-Werte schädigen Gehirngefäße
Vitamin D (2.000-4.000 IE)
- Neuroprotektion
- Stimmungsaufhellung
- Reduziert Demenz-Risiko
Vitamin E (15-30 mg)
- Antioxidativer Schutz
- Kann Alzheimer-Progression verlangsamen
Weitere wichtige Nährstoffe:
- Phosphatidylserin (300 mg): Zellmembran-Bestandteil
- Ginkgo biloba (120-240 mg): Verbessert Durchblutung
- Curcumin (500-1.000 mg): Entzündungshemmend
Lebensstil für geistige Fitness
Neben Nahrungsergänzung:
- Geistige Aktivität (Lesen, Rätsel, Lernen)
- Soziale Kontakte
- Regelmäßige Bewegung
- Ausreichend Schlaf
- Stressmanagement
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Viele Senioren nehmen regelmäßig Medikamente ein. Hier sind wichtige Wechselwirkungen:
Protonenpumpenhemmer (Omeprazol, Pantoprazol)
Reduzieren die Aufnahme von:
- Vitamin B12 (sehr stark!)
- Magnesium
- Calcium
- Eisen
Empfehlung: B12 sublingual oder als Injektion, Magnesium supplementieren
Metformin (Diabetes-Medikament)
Reduziert:
- Vitamin B12 (um bis zu 30%)
Empfehlung: 500-1.000 µg B12 täglich
Statine (Cholesterinsenker)
Reduzieren:
- Coenzym Q10 (stark!)
Empfehlung: 100-200 mg Q10 täglich supplementieren
Diuretika (Entwässerungsmittel)
Erhöhen Verlust von:
- Magnesium
- Kalium
- B-Vitamine
Empfehlung: Magnesium supplementieren, Kaliumwerte überwachen
Blutverdünner (Marcumar/Warfarin)
Vorsicht bei:
- Vitamin K (beeinflusst Wirkung!)
- Hochdosiertem Vitamin E
- Omega-3 in sehr hohen Dosen
Empfehlung: Vor Supplementierung mit Arzt sprechen
Schilddrüsenmedikamente (L-Thyroxin)
Abstand einhalten zu:
- Calcium
- Eisen
- Magnesium
- Ballaststoffen
Empfehlung: 4 Stunden Abstand zur Schilddrüsentablette
Praktische Tipps für die Nährstoffversorgung
Die Basis-Supplementierung ab 60
Für fast alle empfohlen:
Morgens:
- Vitamin D3 + K2: 2.000-4.000 IE + 100-200 µg
- B-Komplex mit hochdosiertem B12
- Omega-3: 2-3 g EPA/DHA
Abends:
- Magnesium: 300-400 mg (verbessert Schlaf)
Optional je nach Bedarf:
- Calcium (wenn Ernährung nicht ausreicht)
- Coenzym Q10 (besonders bei Statinen)
- Vitamin C (500-1.000 mg)
Einnahmetipps
Mit oder ohne Essen?
- Mit Fett: Vitamin D, E, K, Omega-3 (fettlöslich)
- Nüchtern: B12 sublingual
- Mit Essen: Magnesium, Calcium (besser verträglich)
Zeitpunkt:
- Morgens: B-Vitamine (energetisierend)
- Abends: Magnesium (entspannend)
- Über Tag verteilt: Calcium (max. 500 mg auf einmal)
Qualität erkennen
Worauf achten:
- Made in Germany oder EU (strenge Kontrollen)
- Laborgeprüft (auf Reinheit und Gehalt)
- Bioaktive Formen: Methylcobalamin statt Cyanocobalamin, Magnesiumcitrat statt -oxid
- Keine unnötigen Zusatzstoffe
- Transparente Deklaration der Inhaltsstoffe
Wann zum Arzt?
Blutwerte checken lassen:
- Vitamin D: 1-2x jährlich
- Vitamin B12: 1x jährlich (besonders bei PPI oder Metformin)
- Homocystein: Zur Beurteilung der B-Vitamin-Versorgung
- Magnesium: Bei Symptomen wie Krämpfen
Bei diesen Symptomen zum Arzt:
- Unklare Müdigkeit
- Kribbeln oder Taubheit
- Vergesslichkeit
- Häufige Stürze
- Muskelschwäche
FAQ
Welche Vitamine sind ab 60 am wichtigsten? Die absolut wichtigsten sind Vitamin D, Vitamin B12, und ein B-Komplex. Dazu Omega-3-Fettsäuren und Magnesium. Diese Basis sollte bei fast allen Senioren supplementiert werden, da Mängel sehr häufig und folgenreich sind.
Brauche ich ab 60 zwingend Nahrungsergänzungsmittel? Besonders Vitamin D und B12 sollten supplementiert werden, da die natürliche Versorgung im Alter oft nicht ausreicht. Bei den anderen Nährstoffen hängt es von Ihrer Ernährung, Ihren Medikamenten und Ihrem Gesundheitszustand ab.
Kann ich zu viele Vitamine nehmen? Ja. Besonders bei fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) ist Vorsicht geboten. Auch Selen ist bei Überdosierung toxisch. Halten Sie sich an empfohlene Dosierungen und lassen Sie bei Unsicherheit Ihre Blutwerte kontrollieren.
Ich nehme Magenschutz (Protonenpumpenhemmer). Was muss ich beachten? Diese Medikamente beeinträchtigen die Aufnahme von Vitamin B12, Magnesium und Calcium erheblich. Nehmen Sie B12 sublingual oder als Injektion und supplementieren Sie Magnesium. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob der Magenschutz langfristig nötig ist.
Warum ist Vitamin B12 im Alter so problematisch? Die Aufnahme von Vitamin B12 aus der Nahrung erfordert ausreichend Magensäure und intrinsischen Faktor. Beides wird im Alter oft in zu geringen Mengen produziert. Deshalb bekommen viele Senioren trotz fleischhaltiger Ernährung einen B12-Mangel.
Sollte ich Calcium supplementieren? Nicht unbedingt. Wenn Sie regelmäßig Milchprodukte essen oder calciumreiches Mineralwasser trinken, ist eine Supplementierung oft nicht nötig. Wichtiger ist ausreichend Vitamin D und K2, damit das aufgenommene Calcium richtig verwertet wird.
Sind teure Präparate besser? Nicht unbedingt der Preis, aber die Qualität ist wichtig. Achten Sie auf bioaktive Formen (z.B. Methylcobalamin statt Cyanocobalamin), gute Bioverfügbarkeit und Reinheit. Apotheken-Präparate unterliegen strengeren Kontrollen als Drogerie-Produkte.
Kann ich mit Vitaminen Demenz vorbeugen? Vitamine allein verhindern keine Demenz, aber bestimmte Nährstoffe können das Risiko reduzieren. Besonders wichtig sind Vitamin B12, Folsäure, B6 (senken Homocystein), Omega-3-DHA und Vitamin D. Kombinieren Sie dies mit geistiger Aktivität, Bewegung und sozialen Kontakten.
Fazit
Die optimale Vitaminversorgung ist ab 60 entscheidend für Gesundheit und Lebensqualität. Der Körper verändert sich, und die Aufnahme vieler Nährstoffe wird erschwert – gleichzeitig steigt der Bedarf an anderen.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Vitamin D und B12 sind die kritischsten Vitamine ab 60 – Supplementierung ist bei fast allen sinnvoll
- Magnesium wird oft unterschätzt, ist aber wichtig für Herz, Muskeln und Knochen
- Omega-3-Fettsäuren schützen Herz und Gehirn
- Vitamin K2 in Kombination mit D ist optimal für Knochen und Gefäße
- Medikamenten-Wechselwirkungen beachten (besonders Magenschutz und Metformin)
- Regelmäßige Blutwert-Kontrollen geben Aufschluss über tatsächliche Mängel
- Qualität vor Quantität: Bioaktive Formen und gute Bioverfügbarkeit
Empfohlene Basis-Supplementierung ab 60:
Täglich:
- Vitamin D3 + K2: 2.000-4.000 IE + 100-200 µg
- Vitamin B12: 500-1.000 µg (sublingual oder Injektion)
- B-Komplex: Alle 8 B-Vitamine
- Omega-3: 2-3 g EPA/DHA
- Magnesium: 300-400 mg
Optional je nach Bedarf:
- Calcium (bei unzureichender Ernährung)
- Coenzym Q10 (bei Statin-Einnahme)
- Vitamin C (500-1.000 mg)
Denken Sie daran: Nahrungsergänzungsmittel sind eine Ergänzung, kein Ersatz für eine gesunde Lebensweise. Ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, soziale Kontakte und geistige Aktivität bleiben die Grundpfeiler für gesundes Altern.
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Hinweis: Diese Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung. Besprechen Sie vor Beginn einer Supplementierung mit Ihrem Arzt, besonders wenn Sie Medikamente einnehmen. Regelmäßige Blutwert-Kontrollen helfen, Mängel zu erkennen und Überdosierungen zu vermeiden. Bei unklaren Symptomen konsultieren Sie immer einen Arzt.
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Medizinischer Hinweis
Wichtig: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Beschwerden, Fragen zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder vor Beginn einer neuen Supplementierung konsultieren Sie bitte immer einen qualifizierten Arzt oder Apotheker. Die Inhalte auf VitaminKompass basieren auf wissenschaftlichen Quellen, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
